Die Entstehung des Schützenwesens reicht in Deutschland und dem benachbarten Ausland bis weit in das Mittelalter zurück. Älteste urkundliche Erwähnungen von Schützengilden stammen aus dem Jahr 1139 aus Gymnich und 1190 aus Düsseldorf. Die Bruderschaften hatten in dieser Zeit die Aufgabe, Haus und Hof in Kriegszeiten, bei Seuchengefahren und Glaubensstreitigkeiten zu schützen, besonders aber vor Gesindel, brandschatzenden Banden und Räubern zu verteidigen.

In der Frühzeit ihres Bestehens waren sie reine Selbstschutzgemeinschaften. Die herrschenden Stände und Magistrate sahen dies sehr gerne, weil ihnen durch solche Gemeinschaften Aufgaben und Pflichten der Bevölkerung gegenüber abgenommen wurden. Dadurch erfuhren diese Gemeinschaften und Schützengilden eine große Unterstützung und erhielten weiteren Auftrieb. Es blieb im Laufe der Jahre jedoch nicht bei den Aufgaben des Selbstschutzes.

Schon damals nahmen die Schützen an öffentlichen Festlichkeiten teil. Hierbei traten sie nicht nur als Veranstalter in Erscheinung, sondern auch als schützende oder ordnende Organisation, wie es ihre ursprüngliche Aufgabe war. Dies war besonders bei allen kirchlichen Veranstaltungen, Festen und Prozessionen der Fall. Dieses als militärisch zu bezeichnende Wesen der Schützengilden herrschte etwa in der Zeit vom 14. bis zum 16. Jahrhundert vor. Ab dem 17. Jahrhundert jedoch wurden dann Verteidigung und Ordnung fast ausschließlich von bezahlten Söldnern übernommen. Dadurch verlor die militärische Funktion der Schützengilden immer mehr an Bedeutung.

Um jedoch ihre bisherige Tätigkeit nicht einfach aufgeben zu müssen, gingen die Schützen dazu über, Feste mit Schießübungen und Wettbewerben zu veranstalten. Die ersten Schützenfeste waren hiermit geboren. Als Ausnahme kann hier die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Geseke 1412 e. V. genannt werden, welche die Stadt gegen den Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, im Dreißigjährigen Krieg verteidigte und als einzige angegriffene Stadt nicht eingenommen worden konnte. Etwa im 18. Jahrhundert war diese Entwicklung abgeschlossen.

Aus den ehemals militärischen Schützengilden waren nun rein bürgerliche Vereinigungen geworden. Was aus dieser Zeit blieb, war die starke und feste Bindung zur Kirche. Die religiöse Betätigung wurde im Laufe der Zeit die wichtigste Aufgabe der Schützengilden. Diese enge Bindung zur Kirche erfolgte zwangsläufig, weil die Kirche in dieser Zeit eine gewichtige Rolle auch in Politik und Gesellschaft innehatte und so war eine bürgerliche Vereinigung ohne Unterstützung der Kirche so gut wie unmöglich.

Die Schützengilden entwickelten sich vor diesem gesellschaftlichen Hintergrund zu Bruderschaften. Neben dem Schutz bei kirchlichen Feiern und Prozessionen kamen karitative Aufgaben hinzu. Durch diese Schwerpunkte – wehrhafter Schutz, verbunden mit Disziplin, Nächstenliebe und Gebet – entwickelte sich das eigentliche Wesen der Schützenbruderschaften. Aus diesem Geist heraus entstand die bis in die heutige Zeit bindende Parole „Für Glaube, Sitte und Heimat“.

Die St. Sebastians Schützenbruderschaft Gladbach 1712 e.V. führt die jährlichen Schützenfeste im Ort durch. des Weiteren nimmt die Schützenbruderschaft an Schützenfesten und Umzügen befreundeter Schützenbruderschaften teil. Weitere Aktivitäten der Schützenbruderschaft sind die Schießsportgruppe sowie die Aktivtäten mit Jungschützen.

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